Mitten drin statt nur am Rand – Rassismus in der Gesellschaft

Politische Runde mit Prof. Birgit Rommelspacher

Als wir diesen Themenabend planten, konnten wir natürlich nicht ahnen, dass das „Modethema Rechtsextremismus“ (Christoph Butterwegge 2000) gerade jetzt wieder hohe Konjunktur haben würde („Terror von Rechts“), nachdem es im offiziellen Diskurs zuvor über die Jahre routiniert und vorhersehbar marginalisiert worden war. Wenn gleich auch die Debatte um die Auftritte von Thilo Sarrazin dem Rassismus-Begriff in Deutschland wieder Aktualität verschafft hatten. Von Rassismus ist häufig aber nur dann die Rede, wenn es neben politisch organisiertem Rechtsextremismus um die Menschheitsverbrechen der Nazis geht. Solch verkürztes Verständnis lässt die Tatsache aus dem Blick, dass rassistische Argumentationsmuster heute wesentlich versteckter ansetzen: Im Alltag der Menschen, also weit in der Mitte der Gesellschaft. Vorstellungen von einer eigentümlich „homogenen Gesellschaft“ als Idealtypus sind hier weit verbreitet. Aber sind diese bereits als solche Ausdruck einer „rassistischen“ Grundorientierung? Wie erklärt sich der Umstand, dass „Überfremdungssorge“ und „Multikulturalität“ durchaus und in Ruhe nebeneinander bestehen können? Und überhaupt: Was ist eigentlich Rassismus? Was steckt hinter dem Begriff, der sich bei näherem Hinsehen als hoch komplex erweist? Gast zum Thema und zur „rechten Zeit“ in der Politischen Runde ist die renommierte Psychologin Prof. Birgit Rommelspacher am 21.11. in der Bergischen VHS, Bachstr.15. Beginn: 19:30 Uhr