Montag, 13.Juni 1099, Jerusalem, morgens

„Von der Stadtmauer hoch über dem rissigen, trockenen Boden regnet der Tod auf die Christen herab. Sudanesische Bogenschützen, deren Geschosse noch auf hundert Meter Distanz schreckliche Wunden reißen, feuern Pfeil auf Pfeil.“ 
Ein fulminanter Auftakt zu einem Buch wie ein Film: „Blutige Pilgerfahrt“. Kein Zweifel, der Autor Cay Rademacher kann schreiben, und er erzählt in seinem Buch die Geschichte des ersten Kreuzzuges ins Heilige Land, mit dem der Gegensatz zwischen Ost und West, Moslems und Christen einst begann. Rademacher, im Hauptberuf Redakteur bei GEO, gelingt ein Geschichtsepos, in dem die Angreifer auf Jerusalem Kontur annehmen: Es sind nicht nur die bekannten „edlen Ritter“ mit dem roten Kreuz auf dem Wams, es ist zugleich „ein wilder Haufen“ aus zerlumpten Fußsoldaten, Vaganten, wüstem Pöbel und Priestern, mit Frauen, Kindern und Kranken im Tross, abgemagerten Kleppern, räudigen Hunden und unreinen Schweinen. So müssen sie auf die Araber auf den Burgmauern  gewirkt haben. „Gott allein mag wissen, wie dieser wilde Haufen bis vor die Mauern Jerusalems gelangen konnte.“ Cay Rademacher weiß es auch und erzählt die Geschichte am Montag, 17.9. ab 19:30 in der Politischen Runde in Elberfeld, Auer Schulstr.20