Staat, Kapital und Eisenbahnnetz im 19. Jahrhundert

Die Dampfmaschine war eher das Symbol der Industrialisierung im 19. Jahrhundert, die Eisenbahn deren Motor. Der preußische Staat hält sich zunächst vollständig aus dem Eisenbahnbau heraus. Man hatte sich qua Gesetz eine Schuldenbremse auferlegt. Eisenbahnen wurden zur Privatsache.  Frühindustrielle Investoren in die „neue Technik“ gingen in Sachen Spekulation hohes Risiko. Eine Vielzahl konkurrierender Gesellschaften schufen einen planlosen Streckenwildwuchs. In Sachen Eisenbahnbau herrschte bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts die „muntere Anarchie“ wild planender Eisenbahnspekulanten, die sich eine gigantische Ressourcenverschwendung durch überflüssige, oft nahezu parallele Streckenführung leisteten, bevor der preußische Staat und später das Reich das lukrative Geschäft realisierten und Schritt für Schritt die Verstaatlichung und Zentralisierung umsetzten, die aber erst 1920 durch die Gründung der Deutschen Reichsbahn zum Abschluss kam.

Für die Doppelstadt Barmen / Elberfeld war der frühe Eisenbahnanschluss aufgrund der geografischen Lage natürlich von besonderer Bedeutung.  

Ausverkauftes Haus beim Vortrag von Prof. Dieter Ziegler (RUB) über die Geschichte der Eisenbahn im 19. Jahrhundert in der Politischen Runde. Der Auftakt 2013 der Reihe „Moderne trifft Geschichte“ (rund um das Projekt Döppersberg) scheint gelungen. 
Presse
Weiter geht’s am 4. März: „Wenn Plätze wandern …“  Über die Geschichte des Bahnhofsvorplatzes in Elberfeld mit Dr. Antonia Dinnebier.