Einen kritischen Blick auf die Geschichte des Schwebebahnknotenpunktes am Döppersberg warf der Solinger Historiker Dr. Klaus Herdepe im Rahmen der Reihe „Moderne trifft Geschichte“ der Politischen Runde. Die „Elberfelder Badewanne“, wie die einst spektakuläre Haltestation im „Volksmund“ hieß, war zunächst ein stilbildendes Bauwerk mit „Ingenieurs-Ästhetik“, für das der Architekt Bruno Möhring verantwortlich zeichnete, bevor es 1926 durch ein „kubus-artiges“ Massiv-Gebäude („Köbo- Haus“) ersetzt wurde. Verkehrstechnische Gründe wurden dafür angegeben, da der Verkehrsknoten 1925 bereits 8 Mio. Reisende habe „verkraften“ müssen. Es ist seitdem das einzige „Haus“ über der Wupper und noch heute eine stark frequentierte Drehscheibe des innerstädtischen Verkehrs. Herdepe stellte Ästhetik und Funktion dieses Knotens des Wuppertaler Nahverkehrs in einen architektur- und urbanisierungsgeschichtlichen Zusammenhang, nicht ohne das Publikum gelegentlich mit Bildern aus der aktuellen Realität zu „quälen“: Das Ensemble aus Verkehrsfunktion, Baukörper und gewerblicher Funktion wurde auch in seiner ganz besonderen Problematik („Schmuddeloptik“, unattraktive Ladenlokale) eingefangen. Ob diese durch das Großprojekt Döppersberg zu lösen ist, müsse die Zukunft zeigen. Optimismus klingt anders.