„Sonderzüge in den Tod“

Die Deportationen der Wuppertaler Juden mit der Deutschen Reichsbahn

1941 und 1942 wurden rund 1000 jüdische Männer und Frauen aus Wuppertal und den bergischen Nachbarstädten vom Bahnhof Steinbeck aus in Ghettos und Vernichtungslager „im Osten“ deportiert. Für den Transport zur Sammelstelle in Düsseldorf stellte die Reichsbahndirektion in Abstimmung mit der Gestapo zusätzliche Personenwagen bereit. Sie überwachte durch eigene Beamte das Verladen von Menschen und Gepäck und übernahm die fahrplantechnische Koordination der Züge.
Für die Logistik der Deportationen hauptverantwortlich war der zuständige Reichsverkehrsminister Julius Dorpmüller, ein Wuppertaler.  Nur durch diese Logistik der Reichsbahn und ihrer Direktion am Wuppertaler Hauptbahnhof konnten die Deportationszüge in die Vernichtungslager rollen. Die Reichsbahn berechnete schließlich für die Deportationstransporte den Personentarif Dritter Klasse (Gruppenbeförderung, einfache Fahrt). Die Summe beglich die Gestapo von einem Konto bei der Commerzbank, auf das zuvor die zur „Aussiedlung“ bestimmten Juden ihr restliches Barvermögen einzahlen mussten. Ein Vortrag von Michael Okroy im Rahmen der Reihe „Moderne trifft Geschichte“: Döppersberg-Geschichte(n) in der Politischen Runde.
Montag, 4.11.2013
19:30
Bergische VHS Wuppertal-Elberfeld
Auer Schulstr.20