Schuld ohne Sühne – Kriegsverbrechen in Griechenland

mit Eberhard Rondholz (Journalist, Berlin)& Dr. Anestis Nessou (RA, Wuppertal)

Bis vor einigen Jahren waren die deutschen Kriegsverbrechen im besetzten Griechenland in der Bundesrepublik einer breiteren Öffentlichkeit nur wenig bekannt und auch professionelle Historiker setzten sich nur selten damit auseinander. Der Berliner Journalist Eberhard Rondholz publiziert seit geraumer Zeit über die Untaten von Wehrmacht und Waffen-SS an der griechischen Zivilbevölkerung. So wurden beim Massaker von Kalavryta auf dem Peloponnes am 13. Dezember 1943 mindestens 800 Menschen ermordet. In Komeno waren vier Monate zuvor über 300 Menschen von der Wehrmacht ermordet worden, 172 Frauen und 145 Männer. Etwa 100 der Ermordeten waren jünger als 15 Jahre. Eine Konferenz der Siegermächte errechnete 1947 in Paris einen Anspruch Griechenlands auf Reparationen in Höhe von über sieben Milliarden Dollar. Auf eine angemessene Entschädigung wartet das Land bis heute. Mehr noch: Kein Deutscher wurde jemals wegen an Griechen begangener Kriegsverbrechen von einem deutschen Gericht verurteilt, auch die schlimmsten Gemetzel wurden schmerzlos für die Täterseite abgeschlossen.

Eberhard Rondholz und der Wuppertaler Jurist Dr. Anestis Nessou sind jetzt zu Gast in der Politischen Runde. Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Orient – Express“.