„Mentalitäten sind Gefängnisse von langer Dauer“ (Fernand Braudel)

Der Historiker Wolfgang Wippermann zu Gast in der Politischen Runde über „die europäische Dimension des Antiziganismus

Thesen: 1. Die komplexe Ideologie (rassistische, soziale, religiöse & romantische Elemente) ist historisch und aktuell tief in der Mehrheitsgesellschaft verankert. Deren Ängste wurden von den Herrschenden stets aufgegriffen und für ihre Zwecke (politisch) instrumentalisiert.

Historiker im Gespräch: Wolfgang Wippermann & Detlef Vonde

  2. Antiziganismus war und ist keine exklusiv deutsche Angelegenheit. Es ist ein gesamteuropäisches Vorurteil, d.h. man kann von einem „kollaborativ europäischen Genozid“ sprechen. Die Radikalisierung und der Impuls zum Völkermord ging von Deutschland aus.   3. Antiziganismus ist nach 1945 in West- wie Osteuropa noch immer präsent, aber weniger geächtet als der Antisemitismus. „Es muss aber zu einer Ächtung dieses gesamteuropäischen Vorurteils kommen. Niemand ist ein Zigeuner“   Literatur: Wolfgang Wippermann, Niemand ist ein Zigeuner. Zur Ächtung eines europäischen Vorurteils. Hamburg 2015 (= Edition Körber-Stiftung)

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