Kapitalismus digital. Keine Arbeit 4.0?

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Die Digitalisierung verändert die Welt fundamental. In der Arbeit geben künftig nicht mehr Maschinen und Fließbänder den Takt an sondern Computer und Monitore. Der  Wandel  der Ökonomie zum digitalen Kapitalismus ist dabei mit großen Erwartungen und Versprechen verknüpft: neues wirtschaftliches Wachstum durch Innovation und Effizienz, anderes Arbeiten, insgesamt ein anderes Leben. Die Frage ist allerdings, ob zum Besseren? Kritisch gefragt: Bedeutet die viel beschworene Digitalisierung wirklich etwas historisch Neues oder geht es nur um alten Wein in neuen Schläuchen? Feststeht, dass die Digitalisierung nicht nur Auswirkungen auf die ökonomische Verwertung von Arbeit und Kapital hat, sondern auf alle Bereiche des  ökonomischen, gesellschaftlichen und privaten Lebens. Wird es also gelingen, die Möglichkeiten, die mit technologischen Innovationen stets einhergehen, auch zum Wohle der Beschäftigten zu nutzen? Oder erfolgt dieser Strukturwandel ausschließlich unter den Bedingungen dessen, was technologisch machbar ist. So kann die Digitalisierung zur Befreiung von körperlich anstrengender oder monotoner Tätigkeit führen. Sie kann für den Gewinn und die freie Verfügbarkeit von Zeit sorgen. Sie kann aber auch immer mehr prekäre Arbeitswelten hervorbringen. Was tun? Fragen an den renommierten Soziologen Oliver Nachtwey.

Prof. Oliver Nachtwey (Basel)

Oliver Nachtwey ist Associate Professor für Sozialstrukturanalyse in der Abteilung Gesellschaftswissenschaften der Universität Basel. Er hat an der Universität Göttingen mit einer Dissertation über politische Soziologie promoviert und war in der Folge an den Universitäten Jena, Trier und Darmstadt als wissenschaftlicher Mitarbeiter  tätig, bevor zu renommierten wie das Hamburger Institut für Sozialforschung, das Kolleg Postwachstum in Jena sowie zum Institut für Sozialforschung in  Frankfurt wechselte. Oliver Nachtweys Forschungsinteresse gilt dem Wandel der Arbeit, der gesellschaftlichen Modernisierung und ihrem Einfluss auf die Sozialstruktur. Ferner beschäftigt er sich mit dem Wandel politischer Repräsentation, Protesten und sozialen Bewegungen. Oliver Nachtwey ist einem breiteren Publikum vor allem durch sein Buch „Die Abstiegsgesellschaft“  bekannt geworden, das mehrfach ausgezeichnet worden ist. Analysiert werden soziale Konflikte,  die aus der Strukturierung der Ungleichheit erwachsen. Im Zentrum seiner Forschung stehen u.a.  die Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeit und die Wirtschaftskultur des Kapitalismus.

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Moderation: Annette Hager

Zeit: Montag, 26. Oktober 2020. 19:30 Uhr
Ort: Webkonferenz.