Vor mehr als eineinhalb Jahrhunderten erschien der erste Band eines Buches von Karl Marx, das seither die Leser in seinen Bann gezogen hat. Sein Titel Das Kapital. Die Kritik der politischen Ökonomie. Es gilt heute unbestritten als dessen Hauptwerk schlechthin. Wichtig zum besseren Verständnis dieses epochalen Werkes ist allerdings die Tatsache, dass Karl Marx es selbst nicht mehr vollenden konnte. Diese herausfordernde und komplexe Aufgabe hat nach dessen Tod sein Partner Friedrich Engels dann übernommen und konnte dabei nur sehr vereinzelt auf Anweisungen von Karl Marx zurückgreifen. Das brachte ihm anschließend nicht nur verdiente Anerkennung, sondern auch massive Kritik ein. Hat er Marx‘ Vorlagen richtig verstanden? Hat er ihn vielleicht sogar verfälscht? Rolf Hecker fasst noch einmal die Entstehungsgeschichte des Kapitals zusammen und berichtet über dessen Vollendung durch Friedrich Engels sowie die komplizierte Geschichte der Edition der Bände eines Buches, das die Welt wie kaum ein anderes beeinflusst hat.
Prof. Rolf Hecker (Berlin)
Rolf Hecker ist Mitglied im Vorstand des Berliner Vereins zur Förderung der MEGA-Edition, der historisch-kritischen Marx-Engels-Gesamtausgabe und Bearbeiter von MEGA- und MEW-Bänden. Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Historiker mit dem Forschungsschwerpunkt ökonomische Theorien eingehend mit der Entstehung, Rezeption und Edition des Werkes von Karl Marx. Hecker promovierte 1988 mit der Arbeit: Die Entwicklung der Werttheorie im ökonomischen Manuskript ‚Zur Kritik der politischen Ökonomie‘ von 1861 bis 1863 und im ersten Band des ‚Kapitals‘. Seit 1991 ist er Mitherausgeber der Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Hier publizieren internationale Marx-Engels Forscher ihre Arbeitsergebnisse und Diskussionsbeiträge. Rolf Hecker ist Gastprofessor an der Renmin Universität in Beijing. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen zählen unter anderem Familie Marx privat sowie der Briefwechsel von Jenny Marx.
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Moderation: Stefan Seitz
Zeit: Montag, 5. Oktober 2020. 19:30 Uhr
Ort: Bergische VHS. Auer Schulstr. 20, Otto-Roche-Forum
(Raum A011, Erdgeschoss in Gebäude A)
Der Eintritt ist frei. Es gilt das Prinzip „Pay what you like.“
(Zahle, was Du magst.)
Aufgrund der Covid19-Situation bitten vorab um eine Anmeldung über die Webseite der Bergischen Volkshochschule.