Frühjahr 2020

Unser Programm

Jakob Steffen

10. Februar 2020

Nach dem BREXIT. Und jetzt?

Die Never Ending Story des britischen Ausstiegs aus der EU ist Geschichte, das Ausstiegsabkommen durch die EU nach einer ermüdenden Hängepartie schließlich ratifiziert. Das chaotische No Deal Szenario eines ungeordneten Abgangs damit wohl vom Tisch. Wenn die Emotionen dem nüchternen Kalkül gewichen sind, beginnt also die Zukunft, beginnt der Alltag des Brexit: Europa ohne GB. Das hat nicht zuletzt ökonomische Konsequenzen.

Was das für hiesige Unternehmen konkret bedeuten wird, dieser Frage geht in der ersten Politischen Runde 2020 Jakob Steffen nach, dessen Beratungs- und Analyseunternehmen sich mit politökonomischen Risiken für mittelständische Unternehmen bei Auslandsgeschäften befasst: Perspektiven und Auswirkungen eines geordneten Abgangs oder doch ganz anders?

Johannes Bröckers

18. Februar 2020

„Schnauze, Alexa!“

Die Zahl der Konsument*innen, die noch nie bei Amazon eingekauft haben, dürfte gering sein. Manche sagen, alle kaufen bei dem umstrittenen Unternehmen, weil online so schön bequem ist. Einerlei, ob Innenstädte veröden oder Papiertonnen überquellen. Mehr noch: Amazon weiß, was man gern liest und wie man sich dabei verhält; denn „Alexa“ hört mit in den Wohnstuben und ist über unser Konsumverhalten bestens informiert. Auch die intimsten Informationen sind dem weltweit größten Händler bekannt, sagt der Autor Johannes Bröckers in seinem kleinen Buch mit dem sprechenden Titel „Schnauze Alexa!“ Eine Kritik an der Monopolstellung und Datensammelwut des Online-Unternehmens und ein Appell an die inzwischen vollkommen unmündigen Konsumenten. Die Ironie dabei: Auch dieses Produkt gibt es überall zu kaufen – auch bei Amazon.


Juna Grossmann. Foto: Ralph Steeg

2. März 2020

Mit dem Antisemitismus leben.

„Schonzeit vorbei. Über das Leben mit dem täglichen Antisemitismus“ lautet der Titel des Buches der Autorin und Bloggerin Juna Grossmann (irgendwiejuedisch.com). Sie beschreibt darin, wie der Hass und die Anfeindungen inzwischen, über 80 Jahre nach der Pogrom-Nacht im NS, wieder in den Alltag eingreifen. Sie selbst hat Erfahrungen mit dem alltäglichen Antisemitismus gemacht. Antijüdische Äußerungen beinahe täglich: die allmähliche und sich inzwischen immer mehr verschärfende Lage überall, ob auf der Straße oder im Beruf. Ist der Antisemitismus wieder in der Mitte der Gesellschaft „angekommen“ oder war er in Wirklichkeit nie weg? Ist die „Schonzeit“ tatsächlich jetzt  vorbei? Wie real sind die Aussichten, dass sich Geschichte wiederholt?  Wie kann man sich schützen und geschützt werden? Was ist zu tun? Darüber spricht Juna Grossmann in der Politischen Runde. 

Holger Balodis und Dagmar Hühne

9. März

Rente rauf!!

„Bessere Renten für alle sind möglich und finanzierbar.“ Das sagen die Journalist*innen Dagmar Hühne und Holger Balodis in ihrem neuen Buch „Renten rauf!“ Deutlich höhere Renten seien schon kurzfristig umsetzbar, Altersarmut abwendbar, die Politik bereit ist, mutige Entscheidungen zu treffen. Wie kann die Wende in der Rentenpolitik gelingen? Durch eine Einbeziehung aller in die Rente, also auch Beamte, Selbstständige, Freiberufler und Politiker, so ihre Forderung. Außerdem durch die volle Konzentration auf eine effektive und nicht gewinnorientierte gesetzliche Rente. Drittens durch eine faire Erhöhung des Arbeitgeber- und des Bundesanteils. Im Ergebnis würden insbesondere Geringverdiener durch eine Mindestrente deutlich über die Armutsschwelle gehoben. Wie eine „Neuerfindung der Altersvorsorge“ gelingen könnte, darum geht es in der Politischen Runde.


Tilman Röhrig

16. März 2020 Verschoben auf den 2. November 2020.

Veranstaltung entfällt!

Und morgen eine neue Welt. Der große Friedrich-Engels-Roman

Der neue Roman von Tilman Röhrig führt die Leser*innen in die Welt des Friedrich Engels und auch nach Wuppertal. Der Autor liest in der Politischen Runde und diskutiert über sein Buch. Ein gutes Jahr vor dem 200. Geburtstag erschien die Romanbiografie über das Leben des Friedrich Engels aus der Feder von Tilman Röhrig, der selbst in weitläufiger Verwandtschaft zu Engels steht. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Fakten und Fiktionen über einen wichtigen Lebensabschnitt des „Erfinders“ des wissenschaftlichen Sozialismus und Partners von Karl Marx. Schauplätze der Handlung: Köln, Brüssel, Paris, Manchester, London und Wuppertal. Damit bereichert Tilman Röhrig die vermutlich breite Palette an Publikationen im Jubiläumsjahr um eine Variante in Prosa und damit für ein größeres Publikum. Der Autor ist zu Gast in der Politischen Runde, um aus seinem Werk zu lesen und um darüber zu sprechen.

Dania Achermann. Foto: Özlem Eryigit-Kafali;

23. März 2020 Verschoben auf den 10. November 2020

Veranstaltung entfällt!

Die Entwicklung der Klimaforschung

Klimaforschung ist keine wissenschaftliche Disziplin, die erst mit den Folgen des Klimawandels auf den Plan getreten wäre. Ihre historischen Wurzeln reichen weit ins letzte Jahrhundert und darüber hinaus. Luftverschmutzung und Klimaveränderung stellen seit Ende des Zweiten Weltkrieges neue Herausforderungen an die sich rasant entwickelnden Klimawissenschaften, deren Forschungsmethoden sich ständig verändert und erweitert haben.

Die Schweizer Historikerin und Juniorprofessorin der Bergischen Universität,  Dr. Dania Achermann, beschäftigt sich u.a. mit der Geschichte der Klimaforschung und ihrer Modelle und beschreibt in der Politischen Runde deren Weg und Wandel von Klimakarten und zur Computersimulation und deren Bedeutung für die Diskussion über Folgen und Prognosen.


Uwe Becker

30. März 2020 Aufzeichnung als Podcast am 8. Juni 2020

Covid19: Aufzeichnung ohne Publikum

Begrabt mein Herz in Wuppertal

„Das Private ist politisch.“ Auch und gerade mit diesem Motto betrat die sogenannte 68er – Bewegung die damalige „Szene“ und erschreckte angepasste Bürger wie traditionelle Politik gleichermaßen. Die Aufregung von ehedem ist heute (bei den meisten Zeitgenossen zumindest) längst vergessen, der Spruch aber ist geblieben und das Thema wird in unterschiedlichen (künstlerischen) Formaten variiert. Nach dem großen Publikumserfolg im letzten Jahr liest der Wuppertaler Satiriker und Buchautor Uwe Becker in der Politischen Runde ausgewählte Texte aus seiner regelmäßig in der Westdeutschen Zeitung erscheinenden Kolumne „Begrabt mein Herz in Wuppertal“: Lokale Beispiele für die humorvoll satirische Adaption des Stoffes.

Ulrike Hermann. Foto:

20. April 2020

Covid19: Aufzeichnung ohne Publikum

Abschied. Warum der Kapitalismus untergeht

Der Kapitalismus ist ein paradoxes System. Einerseits führte er historisch erfolgreich zu gesteigerter Produktivität und damit in der Folge u.a. zu höherer Lebenserwartung, besserer Bildung oder zu parlamentarisch demokratischen Gesellschaftssystemen. Andererseits wurde seit Karl Marx‘ Analysen besonders in Krisenzeiten gefragt, wie es denn sein kann, dass Reichtum Armut schafft? Indem das Prinzip des Kapitalismus, das Wachstum, ungleich verteilt ist und auf Ausbeutung beruht. So die klassische Variante der Kapitalismuskritik. Diese Perspektive hat sich erweitert. Inzwischen ist es offensichtlich, dass Wachstum nicht unbegrenzt möglich ist, da die Ressourcen der Erde schlichtweg begrenzt sind. „Der Kapitalismus ist zum Untergang verdammt.“  Nicht zuletzt deshalb, weil  der Mensch mit diesem System seine eigenen Lebensgrundlagen zerstört. Das sagt die renommierte Wirtschaftsjournalistin und Autorin Ulrike Herrmann. Aber wird das System chaotisch und brutal zusammenbrechen? Welche Szenarien sind denkbar? Darüber spricht sie mit Detlef Vonde in der Politischen Runde, deren langjähriger Leiter zum letzten Mal moderieren wird.  


Arno Luik. Foto: Andreas Herzau

27. April 2020

Covid19: Aufzeichnung ohne Publikum

„Schaden in der Oberleitung“? Die Bahn

„Senk ju vor träwellink!“ Oft bleibt es in der Kritik an der Deutschen Bahn bei lustigen Englisch-Fehlern oder seltsamen Aussprachen. Sie wird immer dann laut, wenn Züge Verspätung haben, falsch zusammengestellt sind oder wenn bei Höchsttemperaturen die Klimaanlagen ausfallen. Diese Kritik aber bleibe an der Oberfläche; denn die Maläse liege im System:
Der Journalist Arno Luik nennt die Bahnreform im Jahr 1994, seit der ein Staatskonzern „außer Kontrolle“ geraten sei. Der seit Jahren profilierte Bahn-Kritiker moniert, dass Steuerzahler 10 Milliarden jährlich in die Bahn „pumpen“ und dafür Unpünktlichkeit, Zugausfälle und Sicherheitsrisiken zurückbekommen. Über Rolle und Entwicklung spricht er in der Politischen Runde.

Klaus Gietinger

4. Mai 2020 (Aufzeichnug am 18. Mai als Podcast)

Covid19: Aufzeichnung ohne Publikum

„Vollbremsung. Das Auto muss weg!“

Millionen von Verkehrstoten jährlich, Diesel-, Feinstaub-, Stickstoffgate und die drohende Klimakatastrophe. Die Automobilität der Gesellschaft und ihr Kultobjekt, das Auto, stehen in der Kritik. Es sei Zeit für eine „Vollbremsung, wollen wir nicht gegen die Wand fahren. Das Auto muss weg.“ Das sagt der bekannte Filmregisseur und Sozialwissenschaftler Klaus Gietinger. Und er sieht positive Trendwenden, gerade bei der jungen Generation „Fridays For Future“ und deren zunehmender Absage an einen Umweltkiller. Automobilkonzerne, gern im Verbund mit Politikern und Medien, versprechen Mobilität und bescherten Stau und Umweltschäden. Über Wege in die Zukunft der Mobilität und Auswege aus der automobilen Sackgasse diskutiert Klaus Gietinger in der Politischen Runde.


Prof. Wolfram Elsner

11. Mai 2020

Covid19: Aufzeichnung ohne Publikum

Keine Angst vor China!? Die neue Nummer 1 ist anders

Der Aufstieg Chinas von einem der ärmsten Entwicklungsländer überhaupt zu einer ökonomisch und technologisch führenden Weltmacht ist beeindruckend. Mehr noch – so sagt der Bremer Professor für Volkswirtschaftslehre Wolfram Esser: China sei die Weltmacht Nummer 1 und auch sozial und ökologisch tonangebend. Dies werde im Westen allerdings nur „verzerrt“ dargestellt. Vielmehr plädiert er für offenen Dialog und neue Partnerschaft. In der Politischen Runde liefert er Einblicke in Bereiche, die im Westen kaum bekannt sind und diskutiert mit dem Publikum darüber, wie die neue Nummer Eins die Welt verändert.

Ute Bücker

18. Mai 2020

Covid19: Verschoben auf den 30.11.20

„Hitze in der Stadt.“ Anpassung an den Klimawandel?

Die extremen Folgen des Klimawandels sind inzwischen allerorten spürbar, nicht zuletzt in den großen Städten, wenn sich im Sommer die Temperaturen auf (vorläufigem) Rekordniveau bewegen, bevor anschließender Starkregen für Überschwemmungsgefahr sorgt. Keine Frage: Die Kommunen stehen vor Herausforderungen in bisher unbekannter Dimension. Das ist in einer Großstadt wie Wuppertal mit ihren dicht besiedelten Flächen nicht anders. Angesichts der Beeinträchtigungen von Gesundheit und Lebensqualität blicken die Bürger*innen hier auch auf die Fachressorts der Verwaltung. Anpassung an die Folgen des Klimawandels wird zur Aufgabe kommunaler Dseinsvorsorge. Welche Konzepte gegen die „Hitze in der Stadt“ liegen dort vor oder sind in Arbeit? Wo liegen Möglichkeiten und Grenzen? Zu Gast in der Politischen Runde ist Ute Bücker, Fachreferentin der Stadt Wuppertal für Klimaschutz.


Dr. Werner Kleine

25. Mai 2020

Covid19: Aufzeichnung ohne Publikum

Kirche und Krise. Perspektiven globaler Herausforderung

Gerade in Zeiten globaler Unsicherheit, den Krisen politischer Systeme, Orientierungsverlusten und Ängsten angesichts von Klimawandel, Migration und sozialen Verwerfungen sowie des Wiedererstarkens nationalistisch autoritärer und faschistischer Kräfte könnte die Kirche eine Institution der Stabilität, der Zuversicht und möglicherweise ein Motor notwendigen gesellschaftlichen Bewusstseinswandels, wenn nicht sogar ökonomischer und ökologischer Transformation sein. Doch insbesondere die katholische Kirche hat aktuell ausreichend mit sich selbst, mit der eigenen Krise zu tun. Ihr laufen die Gläubigen weg. Vor allem die jüngeren. Kein Wunder in einer Institution, in der ausschließlich alte Männer an den Hebeln der Macht sitzen? Bleibt es also beim Konjunktiv? Über Möglichkeiten und Grenzen kirchlichen Engagements in den globalen Krisenszenarien diskutiert in der Politischen Runde der Wuppertaler Pastoralreferent Dr. Werner Kleine, bekannt durch seine regelmäßigen Zeitungskolumnen und gelegentlich spektakulären „Platzreden“ in der Öffentlichkeit.

Politische Runde Extra

15. Juni 2020

Covid19: Aufzeichnung ohne Publikum

Wuppertal im Ausnahmezustand

Erinnern Sie sich noch an den Februar? Als das Wort Corona noch nach Bier roch und die Covid19-Epidemie weit weg schien? Am anderen Ende der Welt? Vieles ist seitdem passiert und unsere Welt ist erstmal nicht mehr dieselbe. Im Politische Runde Podcast nehmen wir eine Extra-Ausgabe auf. Zu Gast bei Annette Hager sind der Leiter des Wuppertaler Krisenstabes, Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig und der zuständige Beigeordnete Dr. Stefan Kühn. Zusammen blicken sie zurück auf die Monate des Ausnahmezustands, des Shut-Downs, der Lockerungen und überlegen natürlich auch, wie es in den kommenden Monaten weiter gehen kann.