Die Kartonwand. Über die seelischen Wunden der Gastarbeiter*innen

mit Fatih Çevikkollu

Montag,
16. Oktober 2023
19:30 Uhr

Otto-Roche-Forum
Auer Schulstr. 20
Wuppertal-Elberfeld

Der Eintritt ist frei.
Es gilt das Prinzip:
Pay what you like.

Fatih Çevikkollu. Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

„Kartonwand“ und „Kofferkinder“. Zwei Begriffe, hinter denen sich in Deutschland viele Schicksale verbergen. Die Kartonwand von Fatih Çevikkollus Mutter steht für den Traum der sogenannten Gastarbeiter*innen später im Leben in die Türkei zurückzukehren. Eine ganze Wand aus Kartons, in denen alles verstaut wurde, was schön und wertvoll war. Denn willkommen waren die Gastarbeiter*innen in den 1960er Jahren in Deutschland nur an den Arbeitsplätzen. Doch was hält man nicht alles aus, wenn es nur von kurzer Dauer ist? Es lohnte sich weder, die deutsche Sprache zu lernen, noch sich ein Zuhause zu schaffen, schließlich sollte es bald zurückgehen. Und die Kinder wurden als Kofferkinder hin- und hergeschickt. Doch was macht es mit Menschen, wenn sie irgendwann merken: Der Traum zurückzukehren hat sich nicht erfüllt? Der Kabarettist, Theater-, Film- und Fernsehschauspieler Fatih Çevikkollu beschreibt in seinem Buch „Kartonwand“ sein Leben und das seiner türkischen Familie, die Träume und Enttäuschungen seiner Eltern. In der Politischen Runde spricht er auch über die Folgen der Arbeitsmigration, die bis heute in den Familien Wunden hinterlassen hat.

Fatih Çevikkollu

ist ein deutscher Kabarettist, Theater-, Film- und Fernsehschauspieler und Sohn türkischer Eltern, die in den 60er Jahren als Arbeitsmigranten nach Deutschland kamen. Er studierte an der Hochschule Ernst Busch in Berlin und ging dann ans Düsseldorfer Schauspielhaus. Im Fernsehen spielte er die Rolle des Murat Günaydin in Alles Atze. Für sein erstes Soloprogramm Fatihland wurde er 2006 mit dem Prix Pantheon Jurypreis ausgezeichnet.

Moderation: Annette Hager