Detlef Vonde über die „Geschichte der Migration im 19. und 20. Jahrhundert“
Während sich Menschen aus den armen Regionen der Welt auf den Weg auch nach Europa machen, vor Krieg, Verfolgung, Rassismus oder Armut fliehen, reagieren die anderen durch den Ausbau der „Festung Europa“. Man vergisst dabei die Tatsache, dass „Migration“ -nicht nur in und nach Europa- eine sehr lange Geschichte hat und historisch eher den Normalzustand als die Ausnahme darstellt. Schon im Mittelalter setzten sich die Menschen in Bewegung und verließen ihre Heimat, um anderswo Arbeit zu finden. Profitiert haben zumeist beide Seiten: Einheimische und Zuwanderer. Wuppertal etwa ist erst durch Migration zur „Boomtown“ der Industrialisierung geworden. Und das Zeitalter der Massenfluchten erscheint historisch geradezu als ein zutiefst europäisches Phänomen, gleichsam als Schattenseite einer Geschichte des modernen Staates.
Der Historiker Dr. Detlef Vonde widmet sich in der Politischen Runde den Ursachen, dem Ausmaß und den Folgen von Wanderungsbewegungen in der europäischen Geschichte und fragt nach den Einsichten, die sich vielleicht aus der Geschichte für die aktuelle Lage gewinnen lassen.
Montag, 14.3.2016 19:30 Bergische VHS Wuppertal-Elberfeld, Auer Schulstr.20 6,-€