Westafrika ist eine unruhige Region. Im Norden von der sich ausbreitenden Sahara begrenzt, im Westen und Süden vom Atlantik und im Osten vom Hochland von Adamaua, liegen hier Länder, Religionen, Sprachen und Kulturen dicht beieinander. Die Klimakrise ist hier ebenso zu spüren wie das Ausgreifen des Islamismus, die Kolonisation durch Engländer und Franzosen hat bis heute ihre Auswirkungen und auch die Globalisierung bleibt nicht ohne Wirkung.  Die Menschen dort machen sich auf den Weg nach Europa und erhoffen sich dort Sicherheit und eine Zukunft. Warum brechen die Menschen zu dieser gefährlichen und oftmals tödlichen Reise auf und wie könnte die Region Westafrika wieder eine Zukunft haben? Der Autor und Soziologe Olaf Bernau hat 2022 das Buch „Brennpunkt Westafrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte“ veröffentlicht und berichtet in der Politischen Runde von seinen Reisen nach Westafrika, den Motiven der Flüchtenden und was Europa Westafrika schuldet.

Olaf Bernau ist in Ulm geboren und in Tübingen zur Schule gegangen. Seinen Zivildienst leistete er im Rahmen eines Friedensdienstes mit Aktion Sühnezeichen in Conventry/England ab. Von 1991 bis 1998 studierte er Soziologie, Philosophie und Psychologie in Bremen und Berlin. Von 2002 bis 2007 war er aktiv im antirassistischen Netzwerk NoLager, seitdem arbeitet er kontinuierlich mit selbstorganisierten Geflüchteten, insbesondere aus afrikanischen Ländern, zusammen. Von 2009 bis 2018 arbeitete er bei der Antidiskriminierungsstelle ADA (Antidiskriminierung in der Arbeitswelt) im Bremer Gewerkschaftshaus. Er ist Mitbegründer des transnationalen Netzwerks Afrique-Europe-Interact.

Moderation: Stefan Seitz